Anteilnahme zum Tod der französischen Lehrkraft Samuel Paty

Sehr geehrter M. Hachémi, sehr verehrte Schulgemeinschaft des Collège Jacques Prévert,

mit tiefster Betroffenheit und großer Bestürzung haben wir in Himmelpforten die Nachricht vom grausamen Tode Ihres ehemaligen Kollegen Samuel Paty erhalten.

Das Leben lässt sich manchmal nicht in Worte fassen. Wir wissen, dass diese Zeilen die Wunden nicht heilen können und dennoch möchten wir ein Zeichen setzen, dass wir in unseren Gedanken bei Ihnen und besonders bei der Familie von Samuel Paty sind.

Der Angriff auf Samuel Paty war kein einfacher Mord aus dem Affekt, sondern ein kriminell geplanter Anschlag auf die europäische Lebensweise in einer Demokratie, die maßgeblich durch tapfere Französinnen und Franzosen errichtet wurde. Den Werten der Französischen Revolution von Freiheit und Brüderlichkeit sind wir heute mehr denn je verpflichtet. Viele Staaten haben diese menschlichen Grundrechte in ihre nationalen Verfassungen aufgenommen. Frankreich setzt sich federführend in der Europäischen Union für eine Gleichstellung aller Bewohner des europäischen Kontinents ein. Die Ermordung Samuel Patys ist deshalb ein Angriff auf alle in den letzten Jahrhunderten mühsam erkämpften Freiheiten. Hauptsächlich ist sie jedoch ein Schlag gegen die Meinungsfreiheit und soll deren Verfechter in Angst versetzen und mundtot machen.

Albert Schweitzer sagte einst, dass das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen könne, im Herzen seiner Mitmenschen stehe.

Daher werden wir, die gesamte Schulgemeinschaft in Himmelpforten, das Denkmal Samuel Patys in unseren Herzen wahren. Die freiheitlichen Überzeugungen, die M. Paty lehrte und vertrat, müssen unbedingt weitergetragen werden.

In tiefer Trauer und innigem Mitgefühl

Hubert von der Lieth und Kollegium