Zensierte schriftliche Lernkontrollen

Liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Erziehungsberechtigte, liebe Kolleginnen und Kollegen!

Die Beurteilung von Schülerleistungen ist grundsätzlich eine anspruchsvolle und sensible Aufgabenstellung im Schulbetrieb. Unter aktuellen Bedingungen eine ganz besondere Herausforderung.

Am Ende des Schuljahres müssen die Klassenkonferenzen die verantwortliche Entscheidung treffen, ob denn unter den gegebenen Umständen eine erfolgreiche Mitarbeit im nächsten Schuljahr möglich ist.

Bei den großen Einschränkungen durch die Nichtbearbeitung vorgesehener fachlicher Inhalte muss hier sehr nachsichtig beurteilt werden. So sind z.B. allein im Homeoffice erarbeitete Inhalte natürlich nicht abgesichert. Aus diesem Grunde dürfen auch häusliche Arbeitsergebnisse nicht benotet werden.

Anders ist es mit Stoff, der im Präsenzunterricht erarbeitet und eingeübt wurde: Hier sind benotete Lernkontrollen möglich und auch notwendig.

Grundsätzlich wird unterschieden zwischen „Klassenarbeiten“, die die Berechnungsgrundlage für die schriftlichen Noten liefern; die „mündlichen“ Noten und die sogenannten „fachspezifischen“ Leistungen. Zu letzteren zählen z.B. Vokabeltests oder auch „Lernkontrollen“.

Die Fachkonferenzen haben eine Gewichtung für die drei Bereiche zur Findung der Zeugnisnote festgelegt.

In diesem Schuljahr wird kein Fach auf die vorgegebene Anzahl von Klassenarbeiten kommen. Damit ist der vorgesehene Anteil „schriftliche Note“ deutlich unterschritten im Vergleich zu einem regulären Schuljahr. Umso wichtiger werden mündliche und fachspezifische Leistungen.

Die Halbjahreszeugnisnote geht in aller Regel zur Hälfte in die Schuljahresendnote ein. In der Regel geben Leistungsentwicklungen im zweiten Halbjahr den Ausschlag – diese Grundlage fehlt uns jetzt.

Laut Vorgabe des Ministers wurde der Leistungsstand zum 15.04.20 dokumentiert. Wir sind aufgefordert, wohlwollend zu beurteilen.

Ausgleichsmöglichkeiten müssen angewendet werden, ebenso müssen ggf. Nachprüfungen angesetzt werden.

Die 10. und 9. Klassen, die nicht an Abschlussprüfungen teilnehmen mussten, sind seit Mitte Mai im Präsenzunterricht; die 8. und 7. Klassen seit Anfang Juni.

Für diese Jahrgänge eröffnen benotete Lernkontrollen die Möglichkeit, einen bisherigen Stand zu verbessern. Diese Chance wollen wir unseren Schülerinnen und Schülern nicht vorenthalten – in diesen Jahrgängen sind die Leistungsanforderungen sinnvoll und letztlich ein Teil wiedergewonnener Normalität im Schulalltag.

Die 5. und 6. Klassen sind erst seit einer Woche wieder im Präsenzunterricht, und schon in drei Wochen beginnen die Sommerferien: in diesen beiden Jahrgängen werden wegen der sehr kurzen Vorbereitungszeit im Präsenzunterricht keine benoteten schriftlichen Lernkontrollen geschrieben.

Mit freundlichen Grüßen

v.d.Lieth, Schulleiter